Gastbeitrag im Tagesspiegel: "Wie Berlin klimaneutral heizen könnte"

Fast die Hälfte des Berliner Energieverbrauchs geht aufs Heizen zurück. Wie kann die Stadt dabei klimaneutral werden? Dr. Elisa Dunkelberg, Projektleiterin von Urbane Wärmewende, und Dr. Julika Weiß erläutern im Tagesspiegel Maßnahmen für eine wirksame Wärmewende. Sie stellen Lösungszentrale für Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, eine sozial gerechte Finanzierung und Umstellung auf klimaneutrale Wärmequellen unter anderem in der Berliner Fernwärme vor. 

Berlin hat sich das Ziel gesetzt, bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein. Akteure wie Fridays for Future fordern, dass es noch schneller geht. Wie kann das gelingen? Das Ob und Wann hängt maßgeblich davon ab, wie sich der Gebäudesektor entwickelt. Denn hier entstehen im Moment mit 44 Prozent fast die Hälfte der CO2-Emissionen Berlins. Und diese sinken seit mehreren Jahren unzureichend. Es ist höchste Zeit für eine wirksame Wärmewende. Es gilt, sowohl den Wärmeverbrauch in den rund 360 000 Wohn- und Nichtwohngebäuden in Berlin deutlich zu senken als auch die Wärmeerzeugung zu dekarbonisieren. Denn klimaneutral heißt, künftig ohne fossile Brennstoffe auszukommen.

Zentral ist, dass deutlich mehr Gebäude jedes Jahr energetisch saniert werden, um mit spürbar weniger Heizenergie auszukommen. Auch muss das Sanierungsniveau ambitionierter werden. Aktuell werden in Berlin etwa 0,6 Prozent der Gebäudeaußenflächen jedes Jahr saniert. Unsere Studien gehen davon aus, dass die Sanierungsrate jährlich um 0,2 bis 0,25 Prozentpunkte gesteigert werden kann, bis auf über drei Prozent in den 2030er Jahren. Noch schneller scheint dies nicht realistisch.

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