Themenschwerpunkte und Reallabore in Berlin ausgewählt

Berlin: Viele Kieze, viele verschiedene Herausforderungen für die Wärmewende
Berlin: Viele Kieze, viele verschiedene Herausforderungen für die Wärmewende

In der ersten Phase des Projektes wählte das Projektteam drei Themenschwerpunkte aus, die für Berlin relevante Fragen widerspiegeln. Diese wurden in drei Reallaboren untersucht:

Dörpfeldstraße (Adlershof):Transformation der Wärmeversorgung in Netzrandgebieten

Unter Netzrandgebieten sind Gebiete zu verstehen, die in räumlicher Nähe zu einer Fernwärmeleitung liegen bzw. die bereits zu geringen Anteilen mit Fernwärme versorgt werden. Anhand des Reallabors Dörpfeldstraße (Ortsteil Adlershof, Bezirk Treptow-Köpenick) wurde geprüft ob eine zukünftige Versorgung der Netzrandgebiete durch Fernwärme-, gebäudebezogene Versorgung oder Sekundärnetze denkbar ist und welche Vor- und Nachteile diese Versorgungskonzepte aufweisen.

Klausenerplatz (Charlottenburg): Keimzelle für innovative energetische Quartiers- und Wärmekonzepte

Wärmeversorgung kann abseits des Verbundnetzes über innovative dezentrale Quartiers- und Wärmekonzepte realisiert werden, die ggf. mit Inselnetzen kombiniert werden. „Keimzellen“ für gebäudeübergreifende Wärmekonzepte können etwa einzelne Gebäudekomplexe sein, die Impulse für die Quartiersentwicklung geben. Sie stellen einen Großteil des Wärmeverbrauchs im Gebiet und/oder können ein Standort für eine Erzeugungsanlage sein. Im Charlottenburger Klausenerplatz-Kiez sind die Gebäude eines kommunalen Wohnungsunternehmens mit mehr als 50 Prozent der Wohngebäude im Kiez eine solche Keimzelle, die Impulse für eine nachhaltige Wärmeversorgung im Kiez setzen kann.

Nord-Neukölln: Transformation der Fernwärme

Fernwärme wird in Städten zukünftig eine große Bedeutung zugeschrieben. Allerdings muss auch die Fernwärme vorrangig auf erneuerbare Energien und Abwärme umgestellt werden, um einen nennenswerten Beitrag zu den Klimaschutzzielen zu leisten. Doch welche Optionen für eine nachhaltige Fernwärmeversorgung gibt es in Berlin? Im Gebiet Nord-Neukölln wird ein großer Teil der Gebäude durch das Fernheizwerk Neukölln AG mit Fernwärme versorgt. Die Forscher/innen untersuchten im Reallabor Nord-Neukölln Fragen nach alternativen Fernwärmeerzeugungskonzepten, einer stärkeren Sektorkopplung sowie die Einbindung von Abwärme und erneuerbaren Energien

Bildquelle: Thomas Wolf, www.foto-tw.de [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons.